Social Media in dt. Unternehmen: Mehr Budget, mehr Regeln, zu wenig Kennzahlen
Der höchste Liebesbeweis, den das Top-Management für eine Abteilung in der freien Wirtschaft aussprechen kann, ist eine Erhöhung des Budgets. So gesehen nimmt der Stellenwert von Social Media in deutschen Unternehmen massiv zu. Denn mittlerweile verfügen 39 Prozent aller einheimischen Unternehmen über ein eigenes Budget für Facebook, Twitter & Co. Im vergangenen Jahr waren es nur 17 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie („Social Media Governance“) der Uni Leipzig zusammen mit der Fink & Fuchs Public Relations AG und dem Magazin Pressesprecher.
Weitere gute Nachricht: Zwei Drittel der Befragten weisen weiter steigende Mittel aus. Diese Zahlen sind wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass auch das Bekenntnis des Top-Managements von 48 auf 69 Prozent zu Social Media steigt.
„Mittlerweile setzen 72 Prozent der befragten Organisationen Social Media aktiv für ihre Kommunikationsarbeit ein und 20 Prozent planen dies oder nutzen Social Media passiv. In jedem zweiten Fall gibt es dafür mittlerweile klar definierte Zuständigkeiten und Kooperationsstrukturen“, heißt es in der Studie.
Allerdings scheinen die meisten Firmen große Probleme bei der Kontrolle und Evaluierung ihrer Social-Aktivitäten zu haben. „Nahezu acht von zehn Befragten geben an, keine spezifischen Social-Media-Kennzahlen zu verwenden“, heißt es in der Studie. „In größerem Maß findet man Kennzahlen nur in sehr aktiven Organisationen und in solchen mit langjähriger Social-Media-Erfahrung.“
Zudem komme die Untersuchung zu der Erkenntnis, dass in Behörden und Non-Profit-Organisationen weniger Kennzahlen vorhanden sind, als in Unternehmen. „Die übergreifende Steigerung zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte darf daher nicht über den inhaltlichen Nachholbedarf hinweg täuschen. Die Organisationen, die bereits ihre Social-Media-Aktivitäten evaluieren, weisen unterschiedliche Typen der Social-Media-Evaluation auf. 79 Prozent lassen sich dem Typus sporadischer und subjektiver Evaluation zuordnen, 13 Prozent verwenden einzelne Social-Media-Werte und 8 Prozent Social-Media-Kennzahlensysteme.“
Für die Studie wurden 860 Kommunikationsverantwortliche und Pressechefs deutscher Unternehmen und Organisationen befragt. Zusammengefasst lässt sich sagen: Social Media in deutschen Unternehmen: Mehr Budget, mehr Regeln, zu wenig Kennzahlen.
>> siehe auch Focus.de
Pingback: Die Woche in Links (33/12) | gumpelMEDIA
Pingback: Lesezeichen 3 | Marketing Freiraum
Stephan Fink
Thx für Euren Beitrag. Es freut uns (die Autoren der Studie), dass die Branche die Ergebnisse unserer 3. Auflage wiederum so interessiert aufgreift. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse unserer nachgelagerten Qualitätsinterviews (Delphi-Befragung). Die kompletten Ergebnisse des Zwischenberichts gibt es übrigens auf Slideshare: http://slidesha.re/NLrkgG
Pingback: Die Kunst der Vernetzung mit Künstlicher Intelligenz | Ich sag mal
Marcus Riesterer
Die Frage die offen bleibt: Werden die Budgets auch richtig eingesetzt.
Mathias Buerk
Hallo Marcus,
du hast damit natürlich absolut Recht, aber für so etwas gibt es ja Agenturen wie uns, die Unternehmen dabei helfen 🙂
Viele Grüße,
Mathias von ethority