Das Ende des Wahlgeheimnisses
Auch wenn es Verlagsmanager wie Bernd Buchholz noch immer nicht wahrhaben wollen. Aber Fakt ist: Das Internet verändert alles. Nicht nur die Kommunikation, sondern auch das Verhältnis vieler mündiger Bürger mit ihrer Privatsphäre und bürgerlichen Errungenschaften wie dem Wahlgeheimnis.
Für Menschen, die in Diktaturen und anderen unfreien Systemen leben, ist das Wahlgeheimnis eine der wichtigsten Bürgerrechte. In Web 2009 allerdings ist es mittlerweile Ausdruck der denkbar größten persönlichen Freiheit selbst zu entscheiden, ob man sein Wahlgeheimnis preisgibt oder nicht. Der heutige Wahltag wird als das Datum in die Web-Historie eingehen, an dem viele Surfer – via Twitter – das Wahlgeheimnis bewusst beendeten.
Einige User haben sogar Twitpics von ihren ausgefüllten Stimmzetteln gemacht. Laut kritischer Leser (siehe Kommentare) ist das sogar verboten.
Disclosure: Auch ich twitterte meine Entscheidung
JohnnyQu
Den Koordinator des Online-Wahlkampfs der SPD halte ich aber für ein denkbar schlechtes Beispiel!
kritischer Leser
@Alexander Becker: Laut Interview mit dem Wahlamtsleiter Berlin Mitte (Bernd Rogge) in der WELT ist das Fotografieren im Wahllokal allen verboten (bzw. nur nach Genehmigung erlaubt).
Die Wahl muss zudem geheim geschehen. Man darf hinterher, wenn man den Stimmzettel in die Wahlurne eingeworfen hat, sagen, wen man gewählt hat, da dies dann nicht nachvollziehbar ist. Aber so lange Stimme und Person verbunden werden können, kann es als Beeinflussung ausgelegt werden.
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Alexander Becker
@kritischer Leser
Ich habe das Bild gelöscht. Ich kann jetzt nicht recherchieren ob es wirklich verboten ist. Doch zur Sicherheit nehme ich das Bild mal offline.
Danke & Gruß
Alexander Becker
kritischer Leser
@netrus: Das Stimmzettel-Foto ist sogar verboten.
netrus
Fotos des Stimmzettels sind tatsächlich grenzwertig, und für mich nicht nachzuvollziehen. Verbale Bekenntnisse tangieren aber nicht das Wahlgeheimnis, den wer weiß schon, wer die Wahrheit sagt?